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Trutnov in Jahrhunderten - Fragmente aus der Geschichte

Trautenau erlebte historische Ereignisse, die Sie anderswo nirgends vorfinden, sie sind eng nur mit dieser Stadt verbunden. Andere Geschichten hingegen sind zum Teil der großen allgemeinen Geschichte geworden und können in Lehrbüchern nachgelesen werden. Zu den ersten und seltenen gehören die Alten Trautenauer Sagen, zu den anderen der preußisch-österreichische Krieg von 1866 mit dem Sieg der Österreicher in der Schlacht bei Trautenau, aber auch die Gründung großer Flachsgarnspinnereien und die Entfaltung der Textilindustrie. Splitter und Kleinigkeiten darüber, wie sie durch die Jahrhunderte gegangen sind, können Sie weiterlesen.

Trutnov in Jahrhunderten - Fragmente aus der Geschichte

11. Jahrhundert

An der Wiege der Stadtgeschichte steht die Sage von der Tötung des Lindwurms. Das Spektakel sollte 1006 geschehen, ihm ist die Trautenauer Sage gewidmet. Der Lindwurm stellt ferner die Zentralfigur im Stadtwappen dar.

In den Zeiten der tschechischen nationalen Wiedergeburt wurde die Sage nacherzählt und dies wird von Mikoláš Aleš in der VIII. Lünette am Nationaltheater in Prag zum Ausdruck gebracht.

12. Jahrhundert

Zu dieser Zeit waren die Hänge des Riesengebirges mit fast undurchdringlichen Wäldern bedeckt, jedoch hin und da kreuzten sich Pfade. Einer der ältesten und bedeutendsten war unter dem Namen Trautenauer Pfad bekannt und verband Prag mit Breslau.

13. Jahrhundert

Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt, bzw. ihres Vorgängers, der Siedlung Vpa, stammt aus diesem Jahrhundert und wird in der lateinischen Urkunde von Ägidius von Vpa aus der Familiendynastie Schwabenitz, welche die Widmung einiger hiesiger Besitztümer den Kreuzherren-Ordensbrüdern vom Kloster Saras (heutzutage Zderaz als Ortsteil von Prag) belegt.

14. Jahrhundert

Ende des 13. Jahrhunderts, mitten in der Arbeit, verschwand die schwäbische Familie, ohne dass wir die Gründe dafür kennen. Bald darauf fusionierte Dvorsko mit Trutnovsko und es entstand eine manische Region, benannt nach Trutnovsko. Die Stadt wurde eine königliche Stadt.

Die St.-Wenzel-Kirche in Horní Staré Město, heute ein Teil von Trutnov, wird 1313 urkundlich erwähnt.

15. Jahrhundert

König Wenzel IV. schenkte Trutnov seiner zweiten Frau Sophia von Bayern. Damit wurde Trutnov in die Gemeinschaft der königlichen Mitgiftstädte aufgenommen, wo es mit einigen Unterbrechungen bis heute geblieben ist.

Einer der Vorgänger von Meister Jan Hus, der Zderazer Kreuzritter, Prediger und Dichter Johlín von Vodňany, wirkte in Trutnov. So befand sich Trutnov ab 1421 in den Händen der Hussiten, auf deren Seite es sich in der verhängnisvollen Schlacht von Lipany 1434 stellte.

16. Jahrhundert

In einer der günstigsten Phasen der Stadtentwicklung am Umbruch vom Mittelalter zu der Neuzeit verfasste Simon Hüttel seine Chronik, worin er die Geschichte seiner Heimatstadt Trautenau von 1484 bis 1601 schilderte und wo er auch hiesige alte Sagen, einschließlich der Lindwurmtötung, zusammentrug.

Zum Jahre 1505 stammt die erste Erwähnung über eine Papierfabrik und somit einer der ältesten in Böhmen.

Im Jahre 1517 wurden im Burgkeller Falschmünzen geprägt.

17. Jahrhundert

Der böhmische Missionar und Kartograph in Südamerika Pater Samuel Fritz wurde hier 1654 geboren. Er war nicht nur Verfasser der ersten ausführlichen Amazonaskarte, sondern leistete auch aufopferungsvolle Missionarstätigkeit, wobei er Indianer bewog, den katholischen Glauben anzunehmen. Dies ist umso wertvoller, da er bei seiner Arbeit auf Gewalt verzichtete.

Dieses Jahrhundert war für die Stadt nicht günstig. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berge wurde das städtische Eigentum beschlagnahmt. Die Stadt wurde zweimal von den Schweden erobert, die auch die Burg ausplünderten und das Zerstörungswerk wurde anschließend vom kaiserlichen Heer vollendet. Und dazu gesellte sich die Pest.

18. Jahrhundert

Kaiser Josef II. besuchte die Gegend viermal, davon war er zweimal in der Stadt. Zum ersten Mal 1766, als er hier nur wenige Stunden verbrachte. Im Jahre 1771 erkundigte er sich nach dem Lebensunterhalt der Bevölkerung und den Ursachen der Notlage. Anschließend besuchte er noch zweimal die hiesige Gegend (1778-1779) im Zusammenhang mit dem sogenannten Kartoffelkrieg – dem Bayerischen Erbfolgekrieg.

Es wird das erste Postamt eingerichtet. Aber es gab auch blutige Zusammenstöße zwischen den aufständischen Bauern aus den Dörfern in der Umgebung und der kaiserlichen Armee.

19. Jahrhundert

Das Revolutionsjahr 1848 in Trautenau ist untrennbar mit dem Landsmann und Dichter Uffo Horn verbunden, der hier Männer warb und mit ihnen Prag helfen wollte. Johann Faltis, einer der reichsten Europäer, baute hier die erste Flachsgarnspinnerei und leitete damit eine gewaltige Entfaltung der Stadt ein. Doch folgten wieder Katastrophen. Im Jahre 1861 verschwanden fast 90 % der städtischen Häuser in Flammen. Im Jahre 1866 gewannen die Österreicher hier die einzige Schlacht des preußisch-österreichischen Krieges, allerdings um den Preis unermesslicher Verluste. Am Ende des Jahrhunderts (1897) tobte die verheerende Überschwemmung.

20. Jahrhundert

Das Flugzeug Taube brachte dem hiesigen Konstrukteur Igo Etrich Weltruhm. In den Erinnerungen an seine Kindheit in Trautenau schreibt der Schriftsteller Josef Mühlberger reizvoll über Fußgängerkorsos, die jeden Sonntag am Ringplatz stattfanden. Vor der deutschen Gefahr war im Entstehen, jedoch nicht vollendet, eine Abgrenzung mit Betonbunkern, deren Bestandteil die Artilleriebefestigung Stachelberg ist. Im Gegenteil wurden hier Konzentrationslager errichtet. Heute erinnert an eines davon die Gedenktafel in Libeč (Gabersdorf).

Der spätere Präsident Václav Havel arbeitete manuell in der hiesigen Bierbrauerei und schrieb über diese Lebensepisode seine berühmte Audienz.

21. Jahrhundert

Dieses Jahrhundert wird erst zur Geschichte werden.