Trutnov in 24 Stunden
An einem ganzen Tag ist es möglich, Trutnov (Trautenau) ein wenig kennenzulernen, wenn Sie die Zeit dazu widmen. Beginnen Sie zuerst bestimmt mit einem Spaziergang durch die städtische Denkmalzone und besuchen die Lindwurmgalerie. Im nächsten Teil des Tages führen wir Sie an den Stadtrand, wo sich jedoch die größten Highlights befinden: Stachelberg, Trutnov Trails oder Webstube mit Museumsausstellung. Also gehen wir los.
Über die Stadt
Erstmals wird in einer lateinisch verfassten Urkunde zum Jahre 1260 die Ansiedlung Vpa (Aupa) am gleichnamigen Fluss entlang an der Stelle des heutigen Stadtteils Horní Staré Město (Oberaltstadt) erwähnt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt die Ansiedlung auf der Stelle des heutigen Stadtkerns den Namen Trutnov – Trautenau. Die Stadt ist heute die zweitgrößte Stadt im Kreis Hradec Králové (Königgrätz) mit über 30.000 Einwohnern.
Städtische Denkmalzone
Der geräumige Ringplatz ist an allen vier Seiten von Lauben gesäumt, was einzigartig ist, denn so etwas findet man selten vor. Die Laube hat den Vorteil, dass man auch bei Regen um den ganzen Platz herum ohne Regenschirm gehen kann. Die prunkvollen Gebäude mit Fundamenten meist noch aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert erinnern an die ruhmreiche Industriegeschichte der Stadt.
Dem Platz dominiert der Rübezahlbrunnen, der aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt und den Herrn der Berge aus heutiger Sicht etwas untypisch darstellt. Ein bedeutendes Element des Platzes ist ferner die Pestsäule mit einer ungewöhnlichen Inschrift in drei Sprachen. Die Statue von Josef II. ist erst vor kurzer Zeit hierher zurückgekehrt und erinnert daran, dass der Kaiser unsere Stadt zweimal besucht hat.
Wenn Sie im Touristischen Informationszentrum einen Plan für einen Spaziergang Von Statue zu Statue im Stadtzentrum abholen, erkunden Sie das gesamte Stadtzentrum und seine Denkmäler. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde.
Lindwurmgalerie und Alte Trautenauer Sagen
Sie haben vielleicht bereits bemerkt, dass Trutnov (Trautenau) voller Lindwürmer ist. Schließlich hat die Stadt der Lindwurm auch im Stadtwappen. Und in der Galerie erfahren Sie, wie alles war. Vielleicht ist es nur eine Sage, aber sie wird perfekt dreidimensional und beweglich dargestellt und erläutert. Sie werden sich sicherlich nicht langweilen.
Der Besuch der Lindwurmgalerie dauert eine halbe bis fast eine Stunde. Eine Wanderung mit dem Lindwurm führt Sie ebenfalls durch die städtische Denkmalzone und dauert ebenfalls etwa eine Stunde.
Geöffnet ist die Galerie ganzjährig von Dienstag bis Sonntag 10-12 Uhr und 14-16 Uhr
Wenn Sie Geschichte mögen und Städte dadurch kennenlernen wollen, werden Sie sich sicherlich mit folgenden Angeboten inspirieren lassen. Wer lieber mehr Adrenalin genießen will, überspringt die beiden Optionen und sucht eine Lösung gemäß anderen Angeboten.
Museum des Riesengebirgsvorlandes
Interessant ist die Tatsache, dass es der am längsten dauerhaft bewohnte Ort der Stadt ist. Das Museum befindet sich in dem Gebäude, wo ursprünglich die Burg stand. Davon ist bis heute nur das damalige Erdgeschoss erhalten geblieben, das jetzt eher Kellerräume sind. Heute befindet sich hier ein Restaurant mit Weinstube, über dem inneren Eingangsportal ist die älteste steinerne Darstellung des Stadtwappens angebracht.
Aber zurück zum Museum. Beeindruckend ist die Dauerausstellung mit dem Titel Hrady, zámky a venkovské usedlosti Trutnovska (Burgen, Schlösser und Bauernhöfe in der Region Trautenau). Ein eigener Abschnitt ist dem berühmten österreichischen Sieg im preußisch-österreichischen Krieg am 27. Juni 1866 gewidmet. Jeder Teil der Ausstellung wird durch eine interaktive Themendarstellung präsentiert.
Das Museum bietet ferner eine große Anzahl von kurzfristigen Ausstellungen.
Es ist ganzjährig von Dienstag bis Sonntag geöffnet: 9-12 und 13-17 Uhr. Mehr unter www.muzeumtrutnov.cz
Webstube mit Museumsausstellung im Dům pod jasanem (Haus unter der Esche)
Das kleine Privatmuseum am Stadtrand von Trutnov-Voletiny (Trautenau-Wolta) überrascht mit zahlreichen Exponaten und vor allem vertrauten und persönlich erlebten reichhaltigen Weberfahrungen. Die Kinder werden erfahren, wie es mit den Maulwurfhöschen war. Die Größeren werden von der Feinheit des Garns fasziniert sein, das die Leiterin auf einem Spinnrad spinnen kann. Sie können auch selbst ein paar Reihen auf dem Webstuhl probieren.
An die Webstube ist auch eine Kunstwerkstatt angeschlossen, in der Sie selbst ein kleines Geschenk anfertigen können.
Ein Besuch in der Webstube kann auch ein separates Ziel sein, wenn Sie sich zu einen Themenworkshop anmelden.
Der Besuch der Webstube kann mit einem angenehmen Spaziergang auf dem Voletinský okruh (Woltner Rundweg) kombiniert werden, der am renovierten Kreuzweg in der Ortschaft vorbeiführt, dann auf einen Wald-, Feld- und Wiesenweg bis fast zu der Webstube weitergeht (am Wegkreuz ca. 100 m rechts).
Geöffnet von Mai bis September von Mittwoch bis Samstag: 9-15 Uhr, sonst nach telefonischer Vereinbarung, mehr auf www.dumpodjasanem.cz
Die Trennlinie zwischen dem Kennenlernen der Geschichte und dem Adrenalin-Erlebnis ist der Stachelberg. Es ist ein Stück erstaunlicher Geschichte des tschechoslowakischen Grenzgebietes, jedoch ziemlich mit Adrenalin geladen.
Stachelberg
Den Betonriesen am Fuße des Riesengebirges finden Sie in der Nähe der Ortschaft (heute Ortsteil) Babí (Trautenbach) zwischen Trautenau und Žacléř (Schatzlar) vor.
Die Umgebung der Artilleriebefestigung (Bunkeranlage) als Bestandteil der Befestigungsanlagen aus der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik ist so konzipiert, dass sie den Besucher sofort in die Geschichtsereignisse einbezieht. Die Bunkeranlage Stachelberg brachte eine Gruppe von Enthusiasten in den Zustand, wie sie seine Baumeister nach dem Münchner Abkommen verließen. Es ist jedoch kein isoliertes Bauwerk, in der Nähe befinden sich weitere Teile der Befestigungsanlage und der Verteidigungslinie des Staates, bekannt als řopíky (kleine Bunker), Schützengräben, Sperren usw.
Das Interessanteste erfahren Sie von den Begleitern auf zwei Besichtigungsstrecken. Die eine führt tief im Untergrund und die andere führt zu mehreren anderen kleinen Befestigungsanlagen auf der Oberfläche in der Nähe. Über der gesamten Anlage erhebt sich der Aussichtsturm Eliška (Elisa), benannt nach der böhmischen und polnischen Königin Eliška Rejčka (Elisa Richza). Den Blick auf den östlichsten Teil des Riesengebirges – Rýchory (Rehorngebirge) sind die wenigen Stufen auf jeden Fall wert.
Hier lohnt sich der Ausblick auch im Falle, dass die Befestigungsanlage nicht geöffnet ist. Der Lehrpfad Opevněné Trutnovsko (Befestigte Region Trutnov) wird Ihr Wissen um einen weiteren bedeutenden Geschichtsabschnitt erweitern.
Weitere Informationen unter www.stachelberg.cz
Trutnov Trails
Das ist für Mutige echtes Adrenalin. Das Einbahn-Trassennetz im Gelände für Mountainbikes rund um Trutnov (Trautenau) auf den Anhöhen und Kämmen Čížkovy kameny (Ziegensteine) und Jestřebí hory (Schwadowitzer Bergrücken) mit dem Ausgangspunkt in Lhota u Trutnova (Welhotta) bietet fünf Strecken mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Die Strecken sind sowohl für Anfänger, als auch für diejenigen geeignet, die sich mit wenig anspruchsvollen Trassen nicht befriedigen.
Als Prämie zu der eigenen Sportleistung sind zweifellos die wunderschönen Fernsichten, die Natur voller Felsen und Geröll und die schönen tiefen Wälder.
Wenn Sie auf den Trails fahren möchten, aber kein Fahrrad mithaben, verzweifeln Sie nicht. Im Trailzentrum in Lhota u Trutnova können Sie nach vorheriger Reservierung ein Fahrrad mieten.
Erfahren Sie mehr unter www.trutnovtrails.cz
Was mit dem bevorstehenden Abend?
Wer nach all den Erlebnissen und Aktivitäten am Abend weitermachen möchte, kann:
- in eine der Kneipen gehen, im Sommer meist mit Vorgarten, und ein hiesiges Krakonoš-Bier (also Rübezahlbier) trinken
- einen Abendspaziergang zu der Sport- und Erholungsanlage Dolce (Grabenhäuser) machen, wo es neben Kiosken mit Erfrischungen auch einen Badeteich gibt
- ein Picknick in einem der frei zugänglichen Waldpavillons machen und auf der vorhandenen Feuerstelle Bockwürste (Knacker, Bratwürste) oder andere Leckereien anbraten oder grillen und die Sitzmöglichkeiten zum Plaudern nutzen