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Fridolin Rindt

Der Bildhauer, der auch als Schnitzer bezeichnet wird, arbeitete hauptsächlich an Heiligenstatuen, die die Kirchen der Region schmückten. Der zweite Bereich waren Sandsteingrabsteine. In Trutnov befindet sich in der Janska-Kapelle eine reich verzierte Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen der Kriege und Schlachten des späten 19. Jahrhunderts. In Starý Rokytník ist das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs restauriert worden. Rindts Freund war ein anderer der vielen bekannten Künstler, Emil Schwantner.

Trutnov, Persönlichkeiten, Fridolin Rindt, Restauriertes Denkmal für die Gefallenen, Starý Rokytník, Foto: Tomáš Havrda

Biographische Daten

Fridolin Rindt wurde am 21. Februar 1879 im Haus Nr. 149 in Starý Rokytník als ältestes Kind des Tischlermeisters Vinzenz Rindt und seiner Frau Franziska, geb. Schmidt aus Bohuslavice, geboren. Fridolins Vater Vinzenz und sein Großvater Josef waren ebenfalls Holzschnitzer. Fridolin Rindt sammelte seine ersten Schnitzerfahrungen in der Werkstatt seines Vaters, später ging er nach Österreich, um sein Handwerk zu verbessern, wo er bis 1902 in der Werkstatt eines unbekannten Meisters arbeitete. 
Im Jahr 1906 heiratete Fridolin Rindt Hermine Rindt (wahrscheinlich eine entfernte Verwandte), ebenfalls aus Stary Rokytnik, Hausnummer 112, in der Kirche St. Simon und Jude in seinem Heimatdorf. Im Heiratsregister ist er als Bildhauer eingetragen. Dem Ehepaar Rindt wurden vier Söhne geboren (von denen der älteste leider kurz nach seiner Geburt starb). Fridolin Rindt lebte bis zu seinem Tod am 25. Oktober 1944 in seinem Heimatdorf. Auch sein Freund, der bekannte Bildhauer Emil Schwantner aus Trutnov, sprach bei seinem Begräbnis am 30. Oktober 1944.  

Arbeit

Das wichtigste Material in Rindts künstlerischer Arbeit war Holz. Im Verzeichnis des politischen Bezirks Trutnov von 1930 ist Fridolin Rindt als Holzbildhauer aufgeführt. Zu dieser Zeit hatte er bereits eine Werkstatt in dem neu erbauten Haus Nr. 180 in Starý Rokytník. In seiner Schnitzarbeit konzentrierte sich Rindt auf Heiligenstatuen, mit denen er die Ausstattung der Kirchen seines Heimatdorfes und seiner Umgebung bereicherte. Rindt sollte Skulpturen des Heiligsten Herzens Jesu und der Jungfrau Maria für die Kirche St. Simon und Jude in Rokytnice, eine Statue des Heiligsten Herzens Jesu für die Kirche St. Anna in St. Buck und eine Statue des Heiligen Herzens Jesu für die Kirche St. Peter und Paul in St. Peter anfertigen. Für die Kirche des heiligen Johannes von Nepomuk in Svoboda nad Úpou, Skulpturen des heiligen Petrus und des heiligen Wenzel, und für die Kirche des heiligen Josef in Dolní Maršov (heute Teil von Svoboda nad Úpou), Statuen der Jungfrau Maria und des heiligen Antonius.    
Ein in der Region bekanntes Werk von Rindt, das der Künstler für die Kirche seines Heimatdorfes schuf, ist eine Inschriftentafel mit einem reich geschnitzten, vergoldeten Rahmen. Die Tafel aus dem frühen 20. Jahrhundert trägt die Namen von Soldaten aus der Gemeinde Rokytnice, die in den Revolutionsjahren 1848-1849 in Ungarn und Italien, im preußisch-österreichischen Krieg 1866 und während des Feldzugs in Bosnien und Herzegowina 1878 gefallen sind. Die Gedenktafel befindet sich heute in der Kapelle St. Johannes der Täufer auf dem Jánský vrch bei Trutnov.
Wir wissen wenig über Fridolin Rindts Schnitzarbeiten und noch weniger über seine Ausführungen in Sandstein. Obwohl in dem Artikel über Rindt steht, dass er der Autor vieler Grabsteine war, können wir bisher nur den Grabstein mit der Statue der Heiligen Philomena auf dem Friedhof in Proruby mit seinem Namen identifizieren. Feldforschungen auf den Friedhöfen der Region werden hoffentlich in Zukunft mehr seiner Grabmäler zutage fördern.
Rindts bedeutendstes Sandsteinwerk war wohl das Gefallenendenkmal, das er für seine Heimatstadt Starý Rokytník schuf. Rindt soll dabei von Emil Schwantner unterstützt worden sein, der seinem Künstlerkollegen als Modell für die Skulptur eines sterbenden Soldaten gedient haben soll. Das im August 1928 enthüllte Denkmal hatte später ein interessantes Schicksal. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ursprüngliche Rindt-Skulptur durch ein Relief ersetzt, das einen Rotarmisten mit Kind zeigt. Die zentrale Inschrift und die seitlichen Inschriftentafeln wurden ebenfalls ersetzt. Im Jahr 2004 übernahm die Stadt Trutnov die Restaurierung des beschädigten Denkmals, das mit Hilfe von historischen Fotografien in einen möglichst originalgetreuen Zustand versetzt werden sollte. Die Kopie von Rindts Skulptur wurde von Nina Jindřichová aus Kunststein angefertigt, die Architektur des Denkmals wurde von Jan Vích restauriert.