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Sage vom Anfang des Diebsturms in Trautenau

Unter den Männern in Mieszkos Heer befand sich ein Diener dieses polnischen Fürsten namens Mnislaw. Anfang 1003 sammelte er 59 gut ausgerüstete Kämpfer, Tschechen und Deutsche sowie Polen, und ging mit ihnen in die wilden Berge. Sie ließen sich dort nieder, wo heute die Trautenauer Brücken stehen.

Trutnov, Sage vom Anfang des Diebsturms in Trautenau

Die Landschaft war mit Gebüsch und Wäldern bewachsen, es gab tiefe Schluchten, in den Wäldern lebte viel Wild, vor allem Hirsche. Doch bereits damals führte hier ein Pfad nach Böhmen. Mnislaw und sein Gefolge errichteten an diesem strategischen Ort ein Lager. Sie bauten Verstecke aus belaubten Ästen, worin sie ihre Nahrung und ihre Rüstung aufbewahrten. Sie hatten auch einen Wagen dabei, den sie im Rahmen eines Ausgleichs von Mieszko erhielten. Es gab für alle genug zu essen, denn es wurde viel gefischt, Wild gejagt und Vögel mit Armbrüsten geschossen. Sogar die Wiesen waren ausgiebig, so dass ihre Pferde gut genährt waren. Sobald sie sich niedergelassen hatten, begannen sie Kaufleute zu überfallen. Mnislaw riet seinen Gefährten, einen Turm zu bauen, der sie beschützen und gleichzeitig als Versteck für Beutegut dienen sollte. Der Vorschlag wurde genehmigt und alle machten sich an die Arbeit. Sie hoben Steine aus der Úpa (Aupa) und bauten auf dem Hügel einen Turm. Nach seiner Fertigstellung widmeten sie sich wieder ganz der Räuberei und teilten die Beute unter sich auf.

Der Diebsturm stand an der Stelle der späteren Trautenauer Burg. Hüttels Chronik erwähnt, dass in den unterirdischen Räumlichkeiten der Burg Falschmünzen geprägt wurden.

Wie man sieht, war diese Anlage in ihrer Vergangenheit kein Ort reiner Absichten und Taten.