Spaziergang mit alten Trautenauer Sagen
Die Stadt hat eine einzigartige Sagenwelt, die bereits im 16. Jahrhundert von dem hiesigen Chronisten Simon Hüttel erfasst wurde. Dieser Spaziergang führt uns zu all diesen unvergesslichen Standorten. Es ist jedoch nicht nur ein gewöhnlicher Spaziergang in den Spuren der Sagen, wir führen Sie dorthin, wo es wert ist, dass die Stelle näher erkundet wird. Es ist vor allem der wunderschöne Stadtpark, das Stadtzentrum und besonders dann die sagenumwobene Lindwurmgasse.
Der Spaziergang beginnt am Platz Krakonošovo náměstí (Rübezahlplatz) vom Alten Rathaus. Mit diesem Gebäude ist die Sage vom Scholz verbunden. Er war im 16. Jahrhundert ein reicher Kerl, der für sein Reichtum verschiedene Intrigen schmiedete. Und letztendlich hat er deswegen draufgezahlt und einen qualvollen Tod durchgemacht. Sogar nach dem Tode lief er als Gespenst umher und jagte den Menschen Angst ein.
Weitere Schritte führen uns in die Havlíček-Gasse zum Haus Nr. 8, wo ein Schatz vom Irrlicht behütet versteckt ist. Sie würden jedoch vergeblich versuchen, ihn zu finden. Nur dem elften Hausbesitzer wird es gelingen.
Durch die Pforte in der Häuserreihe und über die Hauptstraße gelangt man in den Stadtpark, wo sich links neben der breiten Stiege (bewacht vom Lindwurm) ein Eingang in das Erdinnere befindet. Der Sage nach begann hier irgendwo als Stollen die Goldgrube unter dem Hopfenberg. Trotzdem die Bergknappen eifrig gruben, haben sie kein Gold entdeckt. Sie stießen nur auf wohlschmeckendes Grundwasser. Aber das ist doch heute ein Schatz, nicht wahr?
Und zurück ins Zentrum. Sie gehen über den Parkplatz U studny in die Pražská-Straße. Hier stand das Obertor mit Feuerglocken. Zum Schaden der Stadt läuteten leider diese Glocken sehr oft. Merkwürdig ist die Tatsache, dass zu diesen Glocken bald zwei weitere dazukamen, die kein Feuer, sondern den Feierabend in den Kneipen ankündigten. So wird es in der Sage Von zwei Bierglocken überliefert.
Zu der fünften Sage Von dem Geheimnis der Trautenauer Kirche gehen Sie bis zu der Kirche Mariä Geburt. Diese erstrahlte angeblich um die mitternächtliche Stunde im klaren Lichte. Erschien hier ein Feuermann? Dieses Geheimnis blieb unerforscht.
Die Geschichte Von einem Reiter ohne Kopf erlebte ein gedienter Soldat, als er sah, dass sich der Reiter in der Nähe des damaligen Friedhofs, der sich auf der Stelle des heutigen Stadtamtgebäudes befand, abgelegte Pflanzen holte.
Belassen Sie linker Hand das Rathaus, gehen rund 30 m bergab und biegen dann erneut links in die Dračí ulička (Lindwurmgasse) ab, die der modernen Bebauung weichen musste. Gleich am Anfang, in längst vergangenen Zeiten, stand hier der Trautenauer Diebsturm. Wie bereits der Name besagt, hausten und tobten hier zwielichtige Kerle.
Am Anfang der Lindwurmgasse befindet sich eine Informationstafel, wo Sie lesen und sehen können, wie die Gasse früher aussah und wie es mit der Geschichte Von der Tötung des Trautenauer Lindwurms war. Etwas weiter am Fundament unter dem bronzenen Lindwurm erfährt man, dass der Lindwurm der Segen dieser Stadt ist.
Hier endet unser Spaziergang. Wenn Sie mehr über den Trautenauer Lindwurm erfahren möchten, als er selbst weiß, besuchen Sie die Galerie draka (Lindwurmgalerie). Sie werden es nicht bereuen.
