Uffo Horn
Als Schriftsteller, Dichter, Politiker und Revolutionär trat er 1848 auf der Seite der Revolution in Böhmen auf die politische Bühne. In Trutnov wurde er Kommandeur der Nationalgarde, mit der er Prag während der Osterstürme helfen wollte. Er führte die Garde bis nach Sobotka, wo er mit dem Regionalgouverneur zusammenstieß, der ihn an der Weiterfahrt hinderte. Uffo Horn kann als einer der ersten echten Demokraten in Böhmen angesehen werden. Ihm zu Ehren ist das Trutnov Social Centre for Culture and Leisure UFFO in Trutnov benannt.
Biografische Grunddaten
Er wurde am 19. Mai 1817 in Trutnov geboren und starb am 23. Mai 1860 ebenfalls in Trutnov.
Jugend und Studium
Uffo Horn wurde in Trutnov im Haus Nr. 69 geboren. Sein Vater, Ferdinand Horn, stammte aus Polen und war Leiter des c. k. Tabaklagers in Trutnov. Seine Mutter Marie, geborene Berka, stammte aus Blatná, wo ihr Vater Jan Berka ein Bürger war. In Trutnov wurde Deutsch zur Muttersprache des jungen Daniel Uffo Horn, Tschechisch sprach er nur selten, aber er behauptete, Tscheche zu sein.
Bereits als Schüler des Gymnasiums in Malá Strana begann er, sich der Literatur zu widmen. Diese Tätigkeit setzte er erfolgreich während seines Studiums der Philosophie in Prag (1831-1835) und der Rechtswissenschaften in Prag und Wien (1835-1838) fort.
Revolutionär
Nach dem Studium ging er nach Hamburg, wo er die Zeitschrift "Die Zeit" mitbegründete. 1842 kehrte er nach Prag zurück, wo er eine Zeit lang als Mitarbeiter des Almanachs "Libussa" arbeitete. Bereits 1843 ließ er sich jedoch in seiner Heimatstadt Trutnov nieder, wo er aufgrund von Streitigkeiten mit den Behörden unter polizeiliche Überwachung geriet. Im Jahr 1845 verließ er Böhmen wieder und ging nach Italien und in die Schweiz. Im Jahr 1846 ließ er sich in Dresden nieder, wo er in einem Duell mit dem Maler Ramberg verwundet wurde. Im Jahr 1847 veröffentlichte er in Leipzig die Gedichtsammlung Gedichte und die Novellensammlung Böhmische Dörfer. Eine dieser Novellen war Der Bauernesel, die sich mit den Ereignissen des Jahres 1775 in der Region Trutnov befasst.
Im Jahr 1848 engagierte er sich auf der politischen Bühne Böhmens auf der Seite der Revolution. In Trutnov wurde er Kommandeur der Nationalgarde, mit der er Prag während der Weihnachtsstürme helfen wollte. Er führte die Wache nach Sobotka, wo er mit dem Regionalgouverneur zusammenstieß, der ihn an der Weiterreise hinderte. Die Garde beschloss, trotz des Widerstands ihres Befehlshabers nach Trutnov zurückzukehren. Horn blieb jedoch ein Revolutionär. Im Jahr 1850 meldete er sich als Freiwilliger für den Krieg gegen Dänemark.
Anschließend kehrt er nach Trutnov zurück, wo der Rebell und Abenteurer die letzten Jahre seines Lebens als Bürger und Dichter verbrachte. Im Jahr 1856 heiratete er Vilma Jenčíková von Ježová. Nach einigen Jahren erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nie mehr erholte und am 23. Mai 1860 starb.
Vermächtnis
Zu seinen Werken gehört zum Beispiel der schwermütige König Otakar. Neben seinem literarischen Werk hat Uffo Horn auch ein großes politisches Vermächtnis hinterlassen. Er kann als einer der ersten echten Demokraten in Böhmen angesehen werden. Das Trutnov Social Centre for Culture in Trutnov ist nach ihm benannt.